Kinder werden nicht gesehen

Ich war insgesamt 17 Jahre als Lehrerin an der staatlichen Schule und auch an privaten Schulen tätig. Überall begegnen einem zu großen Klassen (meine letzte erste Klasse hatte 33 Kinder). Mein Unterricht lief, aber ich hatte innerlich eine große Unzufriedenheit in mir. Die Kinder bräuchten mehr Hingabe ins Zuwendung, nicht nur einen reglementierten Schultag mit starren Lehrplänen. Ich habe mich entschieden aus dem Schulwesen auszusteigen und habe eine pädagogische Bauernhofgruppe gegründet, in der Kinder sich entfalten können und dabei gut begleitet werden in kleinen Gruppen. Hier können Individualität und Miteinander gelebt und geübt werden. Unsere großen Kindergärten und Schulen sind aufgeblähte kostenschluckende Gebäude. Was spricht gegen kleine schöne Lernorte und mehr Zeit in der Natur oder auf kleinen Bauernhöfen? Doch diese kleinen feinen Alternativen, die sich leicht Stück für Stück umsetzen ließen, werden nicht gefördert. Dabei bin ich der Meinung, dass jeder gelungene Start in die Gemeinschaft von einem Kind wertvoll ist und man darf klein anfangen mit alternativen Möglichkeiten. Mein Konzept www.familyfarmconcept.de ist so ein anderer Ansatz, aber leider muss er privat finanziert werden und ist auch nur für nicht schulpflichtige Kinder am Vormittag möglich. Durch Angebote am Nachmittag können auch Schulkinder davon profitieren, aber ein Öffnen für alle, wäre mein Traum ! Wir müssen Kindern wieder mehr lebensnahes Lernen ermöglichen !

Andrea Härty